Medizinische Fakultät

Forschung

Die Medizinische Fakultät der Universität Bern bietet beste Voraussetzungen für eine hoch qualifizierte und zukunftsorientierte Forschung. Durch die enge Verknüpfung von Grundlagenforschung, Ingenieurwissenschaften und den Universitätskliniken besteht ein einzigartiges Umfeld für die translationale und patientenzentrierte klinische Forschung. Unser strategisches Augenmerk gilt dabei den bereichsübergreifenden Forschungsschwerpunkten.

Die Exzellenz unserer Forschung zeigt sich unter anderem an unserem Erfolg beim Einwerben von kompetitiv vergebenen externen Fördermitteln. Interne Förderinstrumente ergänzen gezielt die externen und bieten insbesondere dem Forschungsnachwuchs spannende Perspektiven. 

SNF Starting Grant 2024 für Mattia Aime

Mattia Aime erhält einen Starting Grant 2024 des Schweizerischen Nationalfonds für sein Forschungsprojekt «Cracking the neural code shaping emotional memories during sleep (REMind)», das sich mit der emotionalen Gedächtnisverarbeitung während des Schlafs befasst. Mattia Aime wird im Laufe des Jahres am Institut für Physiologie der Universität Bern seine eigene Forschungsgruppe gründen.
Im Alltag geschehen unzählige Ereignisse, die in unserem Gehirn gespeichert werden. Emotionen spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn sie dienen als Marker, um wichtige Informationen für die Speicherung im Gedächtnis zu priorisieren. Dieser Prozess beruht auf Veränderungen in der Vernetzung des Gehirns, einem Phänomen, das als neuronale Plastizität bezeichnet wird. Die Gedächtnisspeicherung geht jedoch über den Wachzustand hinaus und erfordert eine Offline-Phase, den Schlaf. Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), der durch eine erhöhte Aktivität emotionsbezogener Hirnregionen gekennzeichnet ist, spielt eine zentrale Rolle bei der Speicherung emotionaler Informationen. Neuere Forschungsergebnisse unterstreichen jedoch auch die Beteiligung des Nicht-REM-Schlafs (Non-REM) an diesem Prozess. Die genauen Mechanismen der neuronalen Plastizität, die der Gedächtnisverarbeitung während des REM- und NREM-Schlafs zugrunde liegen, sind noch ungeklärt.
Das Aime Lab wird die neuronale Dynamik emotionsbezogener Hirnregionen untersuchen und die Plastizitätsmechanismen aufdecken, welche die Verarbeitung des emotionalen Gedächtnisses während des NREM- und REM-Schlafs steuern. Neue Erkenntnisse zur Beziehung zwischen Schlaf, Gedächtnis und neuronaler Plastizität werden hoffentlich zu therapeutischen Ansatzpunkten für Schlaf- und affektive Störungen führen.

Dr. Mattia Aime, Zentrum für Experimentelle Neurologie, Department for BioMedical Research